Tagebucheintrag von Claudia Weigend
Ab an die Arbeit! | geschrieben am 12.09.2006 um 16:48 Uhr
Gestern begann der „Ernst des Lebens“. Nach einem reichhaltigen Frühstück, das mal wieder nicht ganz vollzählig stattfand, fuhren wir in die Scuola LiguaDue, unsere Sprachschule in Terni. Zum Glück hatte Herr Opel die Zeit recht großzügig eingeplant, denn 12000 Kreisverkehre und die italienische Fahrweise ließen uns schon am zweiten Tag verzweifeln. Wir hatten uns verfahren. Egal, so hatten wir schon früh eine uneingeplante Stadtrundfahrt.
Nach ungefähr zweieinhalb Stunden intensivem Sprachunterricht, in dem die Lehrerin Isabella zu ihrem Erstaunen feststellen musste wie gut wir nach 4 Tagen Italienisch-Unterricht in Deutschland sind, gingen wir in die hier so übliche Siesta. Einige von uns blieben in der Schule, die anderen gingen Essen oder sollten für die Verbliebenen Essen besorgen. Caro, Anne, Claudia W. machten sich also auf in die unwirkliche Welt des „auf-italienisch-Essen-bestellen“. Nach circa einer halben Stunde hatten die ersten Drei ihr Essen, was wir mit Händen und Füssen bestellten. In der Zwischenzeit noch schnell 5 andere Gerichte zum Mitnehmen für die anderen bestellt… da kamen Anja und Claudia S. dazu, womit das Chaos seinen Lauf nahm. Lange Rede, kurzer Sinn, nach rund 2 Stunden hatte die eigentlich in der Siesta befindlichen Bedienungen verstanden was wir wollten. Gerade rechtzeitig, denn da erfolgte schon der panische Anruf von Herrn Opel: „Wo seid ihr? Was ist passiert? Wann kommt ihr? Macht hin! Wir haben Hunger!“ Nachdem dann auch die anderen ihren Snack in rund 2 Minuten hinterschlingen durften, ging es weiter in die Stadt, in die Feuerwache. Nachdem in kurzen Worten das Projekt vorgestellt wurde, setzten sich 4 gestandene Männer mit der Technik auseinander. Denn dieses Projekt sollte über einen Beamer auf die Wand projiziert werden. Doch sah man Bild, hörte man keinen Ton, hörte man Ton, sah man kein Bild. So war das Bild mit drei Laptops und vier Männern, die um diese hektisch herumliefen, sehr schön anzusehen. Der Rest der Gruppe wurde durch ein heftiges Gewitter mit schönen großen runden Hagelkörnern abgelenkt. Am Ende dieser Vorstellung spendierte uns der Chef dieser Einrichtung noch etwas zu Trinken und unsere Gruppe löste sich auf. Zwei Autos fuhren zurück in unser Dorf Collescipoli. Claudia, Anne, Marcel und Caro fuhren in den örtlichen großen Supermarkt um noch ein paar Sachen einzukaufen. Bei der Einfahrt in das Parkhaus hatten wir Glück nicht aufgespießt zu werden, denn in der Spur der Einfahrt zum Parkhaus, kam uns ein Gabelstapler entgegen. Viel hat nicht gefehlt, doch der Staplerfahrer hat uns nur frech angelacht. Es regnete immer noch und die vier traten den Weg nach hause an. Die eingeteilte Küchencrew bereitete eine Gemüselasagne vor, der Rest trollte sich, ging duschen oder nutze die freie Zeit um ein kurzes Schläfchen zu halten. Gemeinsam ging es dann ans Abendmahl. Wir durften Herrn Opels selbst gemachte vegetarische Lasangne genießen, die mir persönlich (Claudia W.) bald den Rachen weg geätzt hätte. Sodbrennen lässt grüßen. Noch schnell den Abwasch gemacht, ging es in den Feierabend. Wir begannen ein Spiel, bei dem eine ausgewählte Person, der Tod, im Laufe der drei Wochen alle Teilnehmer um die Ecke bringen muss… liebe Eltern, natürlich nur fiktiv. Mit rotem und weißem Wein im Blut spielten wir noch ein paar Spiele. Musik lockte uns noch sehr spät aus unserer Küche, denn ein paar Häuser weiter probten ältere Damen, aus unserem Dorf, alte Volkstänze. Nachdem wir dann auch noch dieses Ereignis mitgenommen hatten, gingen wir nach und nach alle langsam ins Bett. Wieder ein Tag voller Eindrücke.


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